Barbara Beisinghoff (DE) Messel Canopy

Die Messel Canopy vor dem Besucherzentrum Welterbe Messel durchleuchtet auf fünf durchlichteten Bildtafeln das subtropische Tier- und Pflanzenleben im Eozän vor 48 Millionen Jahren und stellt Fragen an uns in Zeiten der globalen Erwärmung. Je eine Kupfertafel ist der Entstehung der geologischen Formation, dem Leben im und um den Maar-See, dem Leben auf dem Waldboden, auf Lichtungen und am Waldrand und in den Baumwipfeln gewidmet. Eine 10 cm dicke Ölschieferschicht repräsentiert 1000 Jahre gespeicherter Zeit. Material aus 500.000 Jahren wurde schon durchforscht. Geheimnisse aus einer Million Jahren warten noch darauf, durchsucht zu werden.

Waltraud Munz-Heiliger (DE) Python (BankART)

Die Schichtung des Ölschiefers bildet die grafische Grundidee des Gebäudeentwurfs vom Besucherzentrum der Grube Messel. Monolithische Wandscheiben interpretieren diese Schichtung. Diese Gedanken der Architekten greife ich auf und setze sie in meinem Bank-ART-Projekt Python um. Ca. 60 U-förmige Elemente reihen sich mit geringem Abstand so aneinander, dass sie eine Schlangenlinien-artige Grundform bilden. Einer Wirbelsäule, einem Skelett ähnlich, schwingen die einzelnen Teile wie eine Sinuskurve nach rechts und links und bilden mit dem Höhenrelief zusammen eine weitere Wellenbewegung. Aus unterschiedlichen Perspektiven erkennt man sowohl die seriellen Reihungen gleichartig angeordneter paralleler Lamellen, die an Erdschichten erinnern und eine Fläche bilden, als auch Höhenverschiebungen, die die Plattentektonik assoziieren lassen und einen begehbaren Raum bilden. Die Holzlamellen sind in ein Fundament eingebettet. Dieses ist mit kleineren regionalen Gesteinsbrocken bedeckt und entwickelt im Laufe der Zeit ein eigenes Biotop.

Roger Rigorth (DE) Fossil

Fossil zeigt die Idee einer aufstrebenden Säule in Segmenten, die zur Spitze hin immer schmaler wird, um den Eindruck von Unendlichkeit zu schaffen. Die Säule besteht aus Körpersegmenten, die ein korbartiges Aussehen besitzen und Verbindungselementen, die wie Knochen wirken. Die Körbe sind aus Stahlsprossen gearbeitet, die mit Sisal Tauwerk beflochten wurden. Die Verbindungselemente sind aus Douglasie gearbeitet. Die Höhe der Säule beträgt 6,5 Meter und der Durchmesser des ersten Korbelementes beträgt rund 1,85 m, wobei die Körbe oval gearbeitet sind. Mit dieser Arbeit greift Rigorth die Formensprache der Fossilien auf und übersetzt diese in eine Säule. Knochen, Rippen, Hautfragmente und Schuppen lassen sich auch in der Skulptur ablesen, jedoch in künstlerischer Übersetzung als aufstrebende Säule anstelle der geschichteten und gepressten Form, in der die Fossilien in der Grube zutage kommen.