Waltraud Munz-Heiliger (DE)

Blätter (BankART)

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Waltraud Munz-Heiliger (DE)

Blätter (BankART)

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Biografie

Waltraud Munz-Heiliger wurde 1949 in Schwäbisch Gmünd geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Philosophie studierte sie 1971 – 1973 Freie Malerei und Grafik an der Freien Kunstschule Stuttgart, 1975 – 1977 an der Staatl. Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe und nachdem Umzug nach Hessen setzte sie ihr Studium 1977 – 1980 an der Staatlichen Hochschule für Bildende Künste Frankfurt am Main – Städelschule – fort. Sie schloss es als Meisterschülerin ab. Seit 1998 entstehen ortsbezogene Installationen im öffentlichen Raum. Es erfolgten Einladungen zu internationalen Symposien und Ausstellungen im In- und Ausland, wie z.B. zu Yatoo nach Südkorea, zu arterritoire in die Suisse Normande in Frankreich, nach China zum Poetic Forest auf den Mt. Lushan in Guling/Chengdu und ins Gouangdong Museum of Art sowie zu einer Ausstellung im 798 Art District Beijing in China, zur Forest Art Wisconsin in Madison/USA, zum Global Nomadic Art Project Lithuania Tree of Life in das M.K. Ciurlionis National Art Museum Vilnius/Litauen, ins Mo-I-Rana Museum in Norwegen, nach Slowenien, Tschechien u.v.m.. Bei der Kunstinitiative Dreieich engagiert sie sich auch als Kuratorin seit fast 30 Jahren. Zuletzt entstand z.B. für das Museum im Kulturspeicher in Würzburg die ca. 800 m2 große Außeninstallation aus Gras QR Green zur Ausstellung Labyrinth konkret... mit Nebenwegen; das Modell und der große Plan wurden im Museum gezeigt. Auf dem Dach des darmstadtiums wurden die Hybriden Stadtblüten ausgelegt, eine 50 m lange Installation aus rotem Filz, Tonnen von Steinen und Dachwurzpflanzen und beim Projekt BILDWORTBILD realisierte Waltraud Munz-Heiliger in drei verschiedenen Kirchen in Mannheim, Kaiserslautern und Hanau PLAN, 10 – 12 riesige Kreisflächen aus Gras mit unterschiedlichen Einschnitten kartografischer Wegekonstellationen. Sie erhielt zahlreiche Preise, Stipendien und Residencies, wie z.B. das Egon-Schiele-Art-Stipendium in Český Krumlov (Tschechien). Sie ist mit ihren Werken in öffentlichen und privaten Sammlungen vertreten, wie z.B. der HeLaBa Frankfurt, der Stadt Frankfurt und dem Regierungspräsidium Darmstadt. Sie verwendet oft flüchtige Materialien wie Gras, Folien, Spiegelmaterial, Pflanzen, Bänder u.v.m.. Immer treten die eingesetzten Materialien in einen Dialog mit der Natur.

Katalog (Deutsch)

Der Ursprung unserer Welt, so wie sie heute aussieht, sind die Blätter. Das Blatt eines Baumes ist aufgrund der Photosynthese ein kosmisches Bindegewebe, ein Klimalabor, das, selbst lebendig, die Atmosphäre als die Grundlagen irdischen Lebens schafft. Pflanzen atmen aus, was Tiere, zu denen wir gehören, einatmen. Ohne Pflanzen gäbe es uns Menschen nicht.

Drei Sitz-Bänke, deren Umrisse an Buchenblätter denken lassen, bilden mit ihren überdimensionalen Blattformen einen kontemplativen Kommunikationsort im Wald und laden als Sitz-Platz bzw. als Sitz-Blatt zum Ausruhen und Nachsinnen über sich und unser Aller Verantwortung gegenüber unserer Mitwelt ein.

Die serielle Anordnung von Holzelementen auf einer Stahlkonstruktion kann mit der Struktur der Blattrippen assoziiert werden. Ihre Winkel unterscheiden sich je nach Perspektive und unter ihren Sitzflächen wird sich ein neues Biotop entwickeln.

Die drei Sitz-Blätter werden zum Denkmal für alle Blätter hier im Wald.

Mein besonderer Dank gilt, neben vielen anderen Helfer*innen, ganz besonders Peter Fischer.

Catalog (English)

The origin of our world as it looks today are the leaves. The leaf of a tree is due to the photosynthesis a cosmic connective tissue, a climate laboratory, which creates, itself alive, the atmosphere as the bases of terrestrial life. Plants exhale what animals, to which we belong, inhale. Without plants, we humans would not exist!

Three benches, whose outlines are reminiscent of beech leaves, with their oversized leaf shapes form a contemplative place of communication in the forest and invite as a place to sit or as a Sitting Leaf to rest and reflect on ourselves and our shared responsibility towards our environment.

The serial arrangement of wooden elements on a steel construction can be associated with the structure of leaf veins. Their angles differ depending on the perspective, and under their seating surfaces will develop a new biotope. The three Sitting Leaves will become a monument to all the leaves here in the forest.

My special thanks go to Peter Fischer, among many other helpers.